Laufen ist Ausdauersport

Klar, dass Laufen Ausdauersport ist, weiß jeder. Ich meine mit der Überschrift dieses Beitrags weit mehr. Denn vor allem, wenn man sich einen Halbmarathon oder Marathon – vielleicht sogar in einer bestimmten Zeit – als Ziel gesetzt hat, der erst einige Monate später stattfindet, kann das konsequente und teils harte Trainieren mitunter sehr zäh werden. Man braucht eine gewisse Ausdauer, was das regelmäßige Training betrifft.

Egal, ob es der unliebsame Intervalllauf ist oder der Fakt, sich drei oder vier Mal pro Woche nach oder vor einem langen Arbeitstag aufzuraffen, wer nicht ausdauernd bis zum Tag des Wettkampfs seinen inneren Schweinehund überwindet, hat schlechte Karten. Ich selbst musste so oft gegen den meinen kämpfen. Meistens bin ich erst am frühen Abend von der Arbeit zu Hause. Der Magen knurrt schon seit Feierabend. Doch wenn ich mich jetzt auf der Couch niederlasse mit einem leckeren Abendessen, dann wird mich der innere Schweinehund freudig in Empfang nehmen. Nach 20 Uhr noch raus an die frische Luft zum Joggen, nein, das macht keinen Sinn. Das ist viel zu spät und als Frau allein auch nicht ganz ungefährlich…

Szenarien solcher Art kennen wahrscheinlich viele Hobbyläufer nur zu gut aus eigener Erfahrung. Oder, was meinst du, lieber Leser? Ich kann hierfür einen Tipp geben: Wenn man nach Hause kommt, erst gar nicht in Richtung Couch bewegen. Klamotten wechseln, ja. Aber nicht die Jogginghose fürs Couching anziehen, sondern die Sporthose fürs Laufen. Ein bis zwei Gläser Wasser zu trinken, macht nicht nur Sinn für die anstehende Trainingseinheit, sondern besänftigt auch vorerst den knurrenden Magen. Im Zweifel tut es auch ein Schokoriegel, Traubenzucker oder etwas Obst. Das eigentliche Abendbrot sollte für später, nach dem Lauf, aufgespart werden. So gibt es direkt eine Belohnung, die bei der Rückkunft zu Hause wartet.

Laufen im Wald zur Motivation

Wenn ich erst einmal losgelaufen bin, fühlt es sich ab den ersten Schritten gut an. Der Stress und die letzten Gedanken an die Arbeit fallen ab und der leere Magen verleiht sogar ein Gefühl der Leichtigkeit. Wahnsinn, wo der Körper plötzlich die viele Energie herholt.

Etwa 45 Minuten später komme ich zurück mit einem wahren Glücksgefühl. Zuvor hatte ich noch mit mir gerungen, ob Couch oder Lauf. Umso froher bin ich danach, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Ich habe spürbar etwas Gutes für mich getan und bin wieder ein kleines Stückchen näher in Richtung Wettkampfziel gekommen. Außerdem fühle ich mich ausgeglichener, der Stress des Tages ist mit jedem Schritt während des Laufens mehr von mir abgefallen. Ich spüre sogar neuen Tatendrang für die Herausforderungen des nächsten Tages. Nicht zuletzt ist das Abendessen nun mehr als verdient. Denn klar, das hätte ich auch ohne Sport verschlungen. Nein, liebes Hüftgold, heute sorge ich für keine neue Anlage!

So oder ähnlich geht es mir immer und immer wieder. Vor allem im Winter. Dann ist der Kampf gegen den inneren Schweinehund besonders hart. Aber die Endorphine während des Laufes und im direkten Anschluss sind umso präsenter. Ausdauernd dran bleiben ist die Devise. Eine Routine entwickeln, es zur Gewohnheit werden lassen. Denn Laufen ist Ausdauersport.

Um eine Verbindlichkeit mir selbst gegenüber zu schaffen, trage ich außerdem meine geplanten Laufeinheiten im Kalender ein. So nehme ich es automatisch wie einen Termin wahr. Vorteil dieses Vorgehens ist, die Trainingszeiten verankern sich schnell im Kopf. Das trägt dazu bei, dass das Training besser zur Routine wird. Mir geht es so, dass ich diese Zeiträume auch wirklich freihalte und nicht „aus Versehen“ alles so sehr verplane, dass fürs Laufen kein Platz mehr bleibt.

Was mich besonders stark motiviert, ist nicht allein zu laufen (das gilt natürlich für Zeiten mit minimalen bis keinen Risiken wegen Corona)! Mein Tipp an euch: Verabredet euch mit jemandem zum Laufen. Oder noch besser: Recherchiert, ob es in eurer Gegend eine Laufgruppe gibt und nehmt Kontakt auf. Glaubt mir, ihr werdet keinen verabredeten Lauf ausfallen lassen, denn ihr wollt ganz sicher nicht eure Laufpartner versetzen und enttäuschen, oder? 😉 Welchen in meinen Augen fast magischen Nebeneffekt das Laufen in einer Gruppe außerdem haben kann, habe ich bereits in diesem früheren Beitrag beschrieben.

Was hilft euch am besten, beim Lauftraining stets dranzubleiben? Ich freue mich auf eure Kommentare.

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