Vorsätze für das Laufjahr 2022

Ein erfolgreiches Jahr 2021 liegt hinter mir. Bei Marathon, Halbmarathon und 10 Kilometer schaffte ich jeweils eine neue persönliche Bestzeit und das Jahresziel von 1500 gelaufenen Kilometern habe ich auch erreicht. Was soll also das neue Laufjahr 2022 schon noch bieten? Ist es überhaupt mein Anspruch, meine Erfolge des Vorjahres zu übertreffen? Oder sollte mit dem Streben nach „Höher, Schneller, Weiter“, was wohl in unserer menschlichen Natur steckt, einfach mal Schluss sein? Fragen über Fragen, über die ich mir in den vergangenen Wochen einige Gedanken gemacht habe. Ergebnis meines inneren Diskurses sind drei Vorsätze, um die es in diesem ersten Beitrag des Jahres 2022 geht.

1. Laufmania mit Beiträgen füttern

Mein Vorsatz ist es, wenigstens einen Beitrag pro Monat zu veröffentlichen. Besser wäre noch mehr, aber ich möchte realistisch bleiben. Falls ich es dennoch schaffe, ist die Freude umso größer.

Warum dieser Vorsatz? Wer meinem Blog schon eine Weile folgt, wird festgestellt haben, dass es im vergangenen Jahr sehr ruhig war. Teilweise lagen drei Monate zwischen zwei Veröffentlichungen. In Summe sind es nur acht Beiträge geworden. “Ausreden” für die scheinbare Flaute gibt es einige. Ein Blog-Beitrag schreibt sich nicht von allein. Ich brauche einen Denkanstoß durch ein konkretes Erlebnis oder ein Laufevent und Zeit, um Ideen in meinem Kopf in Beiträge zu verwandeln.

Der Text ist recht schnell niedergeschrieben – handschriftlich im Notizblock. Auf diese Art, fernab von elektronischen Hilfsmitteln, bringe ich meine Gedanken am besten aufs Papier. Dann muss das Geschriebene vom Block in den Blog. Das ist verbunden mit unzähligen Malen Korrektur lesen, Check von Links, passende Fotos aus dem eigenen Portfolio suchen und einiges mehr. Im Ergebnis investiere ich locker pro Beitrag vom ersten Wort auf Papier bis hin zum Klick auf Veröffentlichen vier bis sechs Stunden.

Am besten klappt das, wenn ich den Kopf frei habe und genügend Zeit, um in den „Flow“ zu kommen. Wie bei einem guten Lauf. Diese Zeit ist seit meinem Jobwechsel vor knapp einem Jahr weniger geworden. Meine Arbeit erfüllt mich und macht mir große Freude. Doch – sicherlich naturgemäß im Bereich Marketing, in dem ich arbeite – erfordert sie viel geistige und kreative Energie. Komme ich abends nach Hause, drängt es mich eher in die Laufschuhe, um durch den körperlichen Ausgleich meine geistigen Akkus wieder aufzuladen, als zu meinem Notizbuch oder Laptop. Darüber hinaus lerne ich zurzeit Italienisch, wofür ich vorrangig die Abendstunden nutze. Ziehe ich noch die Zeit ab, um mein Sozialleben zu pflegen, bleibt nicht mehr viel übrig.

Dennoch, das Schreiben und die Gewissheit, euch mit meinen Beiträgen zu motivieren, bereitet mir große Freude. Daher könnt ihr gewiss sein, dass ich dranbleibe! Dieser Beitrag ist das beste Beispiel. Er ist sehr spontan entstanden, dank der sehr lieben Nachricht einer Leserin. Ihre Zeilen haben mich zu diesem Beitrag inspiriert und motiviert. Vielen Dank dafür! Vielen Dank an dieser Stelle auch allen anderen Leser*innen meines Blogs für eure Treue! 😊

Hier entstehen die Beiträge - Notizblock Laufmania

Hier entstehen die Beiträge für meinen Laufblog – Notizblock Laufmania

2. Mehr Stabilitäts- und Krafttraining

Ich habe bereits Anfang 2021 davon berichtet, wie wichtig Stabilitäts- und Krafttraining als Ausgleich zur zugegeben sehr einseitigen Belastung durch Laufsport ist. Ich konnte sogar spürbare positive Effekte im Lauftraining verzeichnen. Allerdings macht mir, anders als das Laufen, diese Form von Sport gar keinen Spaß. Ich muss mich regelrecht dazu zwingen.

Vor einem Jahr war es leichter, mich zu diesem Ausgleichssport zu motivieren, dank der täglichen Challenge eines guten Bekannten, in einer Zeit des coronabedingten Lockdowns. Aufgabe war es, jeden Tag eine bestimmte Anzahl an typischen Kraft- und Stabilitätseinheiten zu Hause auf der Gymnastikmatte durchzuführen. Liegestütze, Situps, Kniebeuge, Burpees (wie ich sie hasse!), alles war dabei. Einmal in der Woche traf sich ein Teil der Teilnehmer online, um gemeinsam und trotzdem in den eigenen vier Wänden ein vorgegebenes Zirkeltraining zu absolvieren. Das gemeinsame Quälen spornte an. Gruppendynamik eben.

Dann war der Lockdown vorbei, Fitnessstudios öffneten wieder, Sportvereine nahmen ihre Trainings wieder auf. Somit wurde unsere tägliche Challenge nicht fortgeführt. Ich bin kein Fan von Fitnessstudios. Da der Ansporn in der Gruppe auf virtuellem Wege zu Ende war, war es somit auch meine Motivation für diese Form von Sport. Es blieb nur noch bei einem Bruchteil von Liegestützen und Co., die ich mir regelmäßig abringen konnte. Seit Herbst mache ich sogar fast gar kein Kraft- und Stabilitätstraining mehr. Dass meine Muskulatur vor allem im Oberkörper abgebaut hat, ist spürbar und sichtbar.

Daher soll es wieder los gehen. Die Intensität auf dasselbe Niveau wie im letzten Jahr von Jetzt auf Gleich zu erhöhen, und das ohne die Dynamik einer Gruppe, ist utopisch. Aber ich nehme mir vor, zumindest einmal pro Woche 30-45 Minuten des ungeliebten Kraft- und Stabilitätstrainings einzuplanen. Um ein wenig den Ehrgeiz anzufeuern, messe ich den Erfolg an der Dauer, wie lange ich schaffe im Unterarmstütz auszuharren. Mal sehen, ob ich es von jetzt 1:30 Minuten auf vier Minuten im April bringe. 😉

3. Marathon unter vier Stunden

Mit diesem Vorsatz bzw. persönlichen Ziel habe ich am längsten gehadert. Ich bin Anfang 30 Jahre alt, glücklich verheiratet und noch kinderlos. Der nächste Schritt in Richtung familiäre Zukunft liegt naturgemäß auf der Hand. Wenn da nicht dieses große Läuferherz in mir wäre. Kinderwunsch und Marathontraining passen nicht zusammen. Keineswegs, weil die Zeit fehlt, sondern die körperliche Energie. Die wird zu 100 Prozent für das intensive Training benötigt, um die Akkus nach langen und sehr schnellen Laufeinheiten wieder aufzuladen. Da bleibt für andere Belange nicht mehr viel übrig. Aus meiner Sicht sollte das jeder Frau mit sportlichen Ambitionen und zugleich Kinderwunsch bewusst sein.

Im Frühjahr vergangenen Jahres habe ich meinen letzten Marathon absolviert, mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 04:01:34 Stunden. 16 Minuten schneller als beim Marathon zuvor im Jahr 2019. Eine sehr erfreuliche Steigerung. Doch irgendwie wurmt es mich, dass ich so knapp an der magischen 4-Stunden-Marke vorbeigeschlittert bin. Dieses Ziel ist in absolut greifbare Nähe gerückt. Ja, ich bin noch jung und hätte so viel Zeit, dieses Ziel auch später anzugehen. Mein innerer Laufantrieb ist jedoch zu ungeduldig, um noch so lange zu warten. Ich will unbedingt wissen, ob ich es schaffe! Und wer weiß schon, was in fünf, zehn oder 20 Jahren ist? Ob ich dann wirklich noch gesund genug fürs Laufen bin? Von heute auf morgen kann sich so Vieles ändern.

Daher habe ich beschlossen, meinem Läuferherz noch einmal klein beizugeben und in den kommenden drei Monaten meine körperliche Energie auf das Lauftraining zu fokussieren. Am 24. April ist dann der magische Tag beim OEM Oberelbe-Marathon von Königstein nach Dresden in traumhafter landschaftlicher Kulisse. Das i-Tüpfelchen dabei ist, dass ich dieses Highlight mit einigen Lauffreunden unseres Cierpinski Sport Lauftreffs erleben werde. Gemeinsam machen das Training und der Marathon selbst doch noch viel mehr Spaß als sowieso schon, von der Motivation durch die Gruppe mal ganz zu schweigen! ❤

Letztes Jahr organisierten wir unseren privaten Marathon im kleinen Kreis am selben Tag, an dem der ursprünglich geplante OEM 2021 stattgefunden hätte, der pandemiebedingt leider ausfallen musste. So schön das Erlebnis auch war, ein solches Ereignis in der tollen Atmosphäre einer offiziellen Laufveranstaltung verleiht immer auf beinahe magische Weise einen weiteren Leistungsschub. Vielleicht hätte ich die 4-Stunden-Marke in solch einem Rahmen bereits letztes Jahr geknackt…? Jedenfalls kann ich schon jetzt diese Chance in diesem Jahr kaum erwarten.

Aller guten Dinge sind 3…

… Und weil dem so ist, soll es das gewesen sein mit den Vorsätzen für 2022. Vielleicht fragt sich jetzt der ein oder andere laufbegeisterte Leser oder die Leserin von euch, ob ich mir nicht auch wieder ein Ziel gesetzt habe, wie viele gelaufene Kilometer ich dieses Jahr insgesamt erreichen möchte. Nö. Absichtlich nicht. Mein Planungshorizont reicht vorerst bis zum 24. April 2022. Alles darauf Folgende soll offenbleiben. Klar, ich werde weiterlaufen. Das liegt in meiner Natur. Aber ohne Druck und ohne zu viel Energie zu verbrauchen. Offen für alles, was die Zukunft so bringen mag.

Welche läuferischen Ziele habt ihr euch für dieses neue Jahr gesetzt? Ich freue mich auf eure Kommentare.

Kommentare

Thomas

Hallo Franzi,

genau wie bei Marathon gilt: Es ist noch kein Blogger vom Himmel gefallen.
Ich wünsche dir ein erfolgreiches Laufmania-Jahr 2022. Bleib am Ball, bzw. am Laufschuh und knack die 4 Stunden 🙂

Mit sportlichen Grüßen
Thomas

    Franziska

    Hallo Thomas,
    vielen Dank für deine motivierenden Worte! 🙂
    Auch dir ein gesundes und frohes neues Jahr!

    Sei lieb gegrüßt
    Franzi

Thomas

Hey Franzi,
bleib standhaft mit Deinen Vorsätzen, ich möchte häufiger von Dir lesen 🙂
Ich freue mich auf den 24.04. 🏃‍♀️🏃‍♂️🙂
Liebe Grüsse
Thomas

    Franziska

    Hallo Thomas,

    ich gebe mein Bestes! 😉
    Ich freue mich auch drauf, dass wir am 24.04. gemeinsam laufen.

    Liebe Grüße, Franzi

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